Die katholische Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzens Mariens (Kurzform: Spiritaner, lat.: Congregatio Sancti Spiritus, Ordenskürzel: CSSp), besteht seit dem 27. Mai 1703.
1703 Das Seminar vom Heiligen Geist wurde 1703 von Claude Poullart des Places (1679-1709) gegründet und widmete sich in der Folgezeit der Seelsorge unter den Pflanzern und Sklaven der französischen Kolonien. Daneben sollten sie sich vor allem im Mutterland für die Erziehung junger Menschen einsetzen und sich der Armen annehmen.
Mit 20 Jahren träumt der gerade promovierte Jurist: "Ich werde Priester und gründe ein Seminar, in dem ich armen Theologiestudenten den Weg zum Priestertum ermögliche". Und 1703 ist es soweit: Das "Seminar vom Heiligen Geist" öffnet seine Pforten. Der Leiter (Poullart des Places) ist erst 24 Jahre alt und selbst noch Student. Bereits sechs Jahre später stirbt er, das Seminar aber wir in seinem Sinne weitergeführt.
1841 Der 1826 vom Judentum zum Christentum übergetretene (konvertierte) Jude Francois Marie Paul Libermann (1802-1852) aus Saverne im Elsass gründete 1841 die Kongregation (Genossenschaft) vom Unbefleckten Herzen Mariens. Er starb am 02. Februar 1852 im Alter von 50 Jahren.
Als erster Missionar dieser Genossenschaft zog Pater Jakob Laval auf die Insel Mauritius. Weitere Missionare folgten ihm nach Réunion und Westafrika.
1848 wurden die beiden Gemeinschaften auf Vorschlag Roms vereinigt. Pater Libermann wird der Obere der vereinigten "Kongregation vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzens Mariens", den heutigen Spiritanern.
Francois Marie Paul Libermann (1802-1852)
Claude Poullart des Places (1679-1709)
Heute hat die Kongregation 2.993 Mitglieder (29 Bischöfe, 2.192 Priester, 209 Laienbrüder und 563 Professen mit zeitlichen Gelübden). Von den Ordensmitgliedern stammen 1.666 aus Europa, 1.058 aus Afrika oder der Region des Indischen Ozeans, 160 aus Nordamerika, 113 aus Lateinamerika, 7 aus Asien und 3 aus Ozeanien. Außerdem gehören der Kongregation 75 assoziierte Laien aus verschiedenen Ländern an. Von den 565 Auszubildenden stammen über 500 aus Ländern der südlichen Halbkugel.
1863: Die Spiritaner gründen das erste Missionshaus auf deutschem Boden in Kaiserswerth.
1864: Die Spiritaner erwerben die alte Zisterzienserabtei Marienstatt als Missionsschule. Im benachbarten Marienthal wird das Noviziat für die Brüder eingerichtet.
1873: Die Spiritaner werden wie viele andere Orden im Kulturkampf als "Jesuitenverwandte" aus Deutschland verwiesen.
1895: Die Spiritaner kommen nach Deutschland zurück und errichten in der ehem. Prämonstratenserabtei Knechtsteden ein Missionshaus.