Die Knechtstedener Glocken hatten in 2021 ihren 90. Geburtstag (1931 – 2021)!
Gefeiert wurde am 11.12.2021 im Rahmen eines Glockenkonzertes, zu dem der Förderverein des Missionshauses Knechtsteden e.V. eingeladen hatte.
Rund 70 Besucher folgten der Einladung und konnten in einem rund einstündigen Glockenkonzert die Glocken der Basilika Knechtsteden neu erleben.
Stephan Großsteinbeck vom Vorstand des Fördervereins präsentierte die wechselvolle Geschichte der Knechtstedener Glocken, von der Zeit der Prämonstratenser bis zu den heutigen Glocken aus dem Jahr 1931. Im Jahr 1931 ließen die Knechtstedener Spiritaner 5 Bronzeglocken gießen und zwar bei der renommierten Glockengießerei Otto in Hemelingen bei Bremen.
Foto: Besucher des Glockenkonzerts
Im Rahmen des Glockenkonzertes wurden zunächst alle fünf Glocken einzeln vorgestellt, erklärt und auch geläutet. Die Besucher waren beeindruckt, dass im Turm der Basilika Glocken mit einem Gesamtgewicht von rund 10 Tonnen hängen. Die Knechtstedener Dreifaltigkeitsglocke ist die zweitschwerste Glocke im Rheinkreis Neuss, mit einem Einzelgewicht von rund 4 Tonnen, nach der 5,7 Tonnen schweren Quirinusglocke im Neusser Münster.
Danach wurde die Glocken in verschieden Läutekombinationen vorgestellt, die so sonst nie zu hören sind. Markus Mockel vom Förderverein des Missionshauses präsentierte, als musikalischer Leiter mit 5 Helfern auf dem Turm, die verschieden Zweier-, Dreier- und Vierer-Geläutemotive. Besondere Interessanten und für viele Besucher neu waren das Beiern der Glocken, d.h. das händische Anschlagen sowie das sog. Bamm-Schlagen, bei dem eine Glocke geläutet wurde und andere dazu melodisch angeschlagen wurden.
Foto: Glockenstuhl der Basilika Knechtsteden
Höhepunkt war das „Vollgeläut“ aller fünf Glocken, welches sonst nur an hohen, kirchlichen Feiertagen zu hören ist. Dies kann man so auch wieder Weihnachten erleben.
Im Glockenbuch des Dekanats Dormagen schreibt der Glockenfachmann Gerhard Hoffs zu den Knechtstedener Glocken: „So verfügt die Basilika St. Andreas heute über „das größte, noch vollständig erhaltene Zwischenkriegsgeläute der Glockengießerei Otto aus Bremen-Hemelingen in Nordrhein-Westfalen“ und eines der schönsten Geläute des Rheinlandes. Die ganze „rheinische Glockenlandschaft weist kein Bronzegeläute aus dem Jahre 1931 von der Fa. F. Otto, Hemelingen bei Bremen, aus, das so tontief und so umfangreich ist...“
Dies hat das Glockenkonzert eindrucksvoll bestätigt.
Weitere Information zu den Glocken findet man auch unter kloster-knechtsteden.de
Fotos: Förderverein für das Missionshaus Knechtsteden e.V.